Anspannung und Druck. Oder nicht?

Boah.. Was für ein Stress, was für ein Druck, was für eine Hektik...


Manchmal komme ich mir vor wie ein Hamster im Rad. Am rennen rennen rennen, kein Plan weshalb. Einfach, weil ich meine, rennen zu müssen. Weil wir das so tun. Weil meine Eltern auch schon gerannt sind. Kein Wunder, Schuhgeschäft und Kinder und alles unter einem Dach.

Foto: von Doenertier82 aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=642841


Wie viele Muster wir doch von unseren Vorfahren und unserem Umfeld übernehmen. Vermutlich stammt fast jedes unserer Muster von unserem engen Umfeld. Hier bei uns gilt, wer was erreichen will, muss hart dafür ackern, schaffen und Häusle bauen. Das Verrückte an der Sache ist, dass wir diese Muster nicht als Muster wahrnehmen, weil wir sie seit Kindesbeinen kennen. Wir halten es für normal. Alle tun es, wer es nicht tut, ist asozial und endet als Penner.

 

Dieser Druck, dieses Rennen zieht sich auch ins Privatleben rein. Das ist mir vorhin grad passiert, beim Wäsche bügeln. Es muss möglichst schnell gehen. Ich mag das nicht, also beeile ich mich, um nachher noch ums Haus rum rennen zu können. Und Karnickel misten muss ich auch immer am Wochenende. Online Banking wäre fällig, der Lohn ist ja da. Und .. und.. und...
Oder neulich, eine Freundin von mir. Firmung vom Sohn. Sie wird wenige Tage später 50. Ein Wochenende Kirchenanlass mit dicken Einladungen. Am nächsten Wochenende fette Geburtstagsfete mit vielen Gästen und Musik. Alles aufs Mal. Logisch, schliesslich muss man ja.. man kann ja nicht einfach...

Kann man nicht?

Was passiert eigentlich, wenn ich innehalte. Wenn ich stehen bleibe. Und mal wahrnehme. Wie fühlt es sich an, all diese Dinge zu tun? Und wie fühlt es sich an, etwas davon einfach sein zu lassen? Und wie fühlt es sich an, langsamer zu werden? Nach der Arbeit in Stille nach Hause zu fahren, zur Ruhe zu kommen statt sich mit Mukke berieseln zu lassen. Zu Hause sich erst mal hinzulegen und wahrzunehmen, wie man sich fühlt. Die Dinge bewusst zu akzeptieren und gehen zu lassen. Und nachher in die Küche zu gehen, die frischen Nahrungsmittel in Liebe und in Ruhe zuzubereiten. Das Essen bewusst und in Stille zu geniessen. DAS ist ein erholsamer Abend.

 

Und weisst du, was dann passiert?

 

Wenn du langsamer wirst, holen dich die Dinge ein.

All die Dinge, vor denen du dein Leben lang weggerannt bist. Herzschmerz, Trennung, Scheidung, Krankheit, Versagensgefühl, verpasste Gelegenheiten. Sie sind wieder da, dank deiner Ruhe.

 

Und wenn du jetzt die Dinge einfach akzeptierst ohne zu bewerten, wenn du in der Haltung von Wahrnehmen, Akzeptieren und Loslassen bleibst, dann wird das Leben leichter.

 

 

Der gewaltige Druck fällt weg.

Dein Immunsystem funktioniert wieder besser. Die dauernde Erschöpfung verschwindet. All diese Symptome, die nur bei dir waren wegen diesem Dauerdruck.

 

Und wenn der Druck weg ist, kann sich das Leben entfalten und neue Türen können sich öffnen.

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